"Den Kindern die Augen für die Welt zu öffnen ist unser Wunsch - sie für das Leben stark zu machen ist unsere Aufgabe."

M. Montessori

Leitfaden


Das Kind steht im Mittelpunkt:

Auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes wird im Spielgruppenalltag eingegangen.

Für Lern- und Bildungsprozesse braucht das Kind vor allem Sicherheit und freie verfügbare Zeit, neue Herausforderungen, andere Kinder, grossen Freiraum und doch klare Grenzen, die auch Sicherheit vermitteln. Mit den Gefühlen der Gleichwertigkeit, Zugehörigkeit, Verantwortung und des Selbstwertes entwickelt das Kind sein Gemeinschaftsgefühl sowie seine Sozialkompetenz.

Die Spielgruppenleiterin beobachtet aktiv und hält sich im Hintergrund. Sie begleitet die individuellen Lernprozesse ermutigend, offen und warmherzig.

Die freie Wahl:

Das Kind wählt intuitiv selbst, welches Material seinem Entwicklungsstand entspricht. Das Kind bestimmt selbst, wo, mit was und wie lange es arbeiten möchte. Erfolgreiche Lern- und Bildungsprozesse setzten die Bereitschaft voraus, etwas lernen zu wollen.

Die Spielgruppenleiterin bereitet eine anregende altersgerechte Lernumgebung vor. Sie begleitet und unterstützt das Kind soweit es erforderlich ist und gibt ihm neue Impulse.

Das Kind vertraut in seine Fähigkeiten:

Mit unterschiedlichen und wandelbaren Materialien zum Werken und Spielen erproben und erleben die Kinder kreatives Tun. Damit befriedigen sie ihren Entdeckungsdrang und Forschergeist. Gleichzeitig erfährt das Kind, dass Kreativität und Lernen im Zusammenhang stehen und Spass machen. Das Kind übt im Spiel und im sozialen Miteinander seine mehrfachen Begabungen. Aus diesen Erfahrungen entstehen eigene Erkenntnisse und Lösungen, wobei sich das Kind als fähig erlebt.

Die Spielgruppenleiterin nimmt die Interessen und Bedürfnisse der Kinder wahr und stellt anregendes Spiel- und Werkmaterial bereit. Für sie ist der Prozess wichtiger als das Produkt. Sie lässt die Kinder selbst entscheiden, ob sie bei den Basteltätigkeiten mitmachen wollen oder nicht.

Das Kind begreift durch Erfahrungen:

Ganzheitliche Lern- und Bildungsprozesse vollziehen sich im ummittelbaren, natürlichen Lebensumfeld. Sie sind mit den alltäglichen Handlungen des Kindes verbunden: begreifen durch greifen. Lernen in der frühen Kindheit ist Erfahrungslernen im freien und selbstgewählten Spiel, beim eigenständigen Werken und Gestalten, beim Erfassen der Umwelt und bei der Mithilfe im Alltag.

Die Spielgruppenleiterin beobachtet und begleitet die Prozesse und traut den Kindern selbständiges Handeln und Denken zu. Sie wirkt vorbildlich und unterstützend bei der Bewältigung der Aufgaben und Probleme. Dadurch ermöglicht sie das Lernen und Begreifen durch Erfahrungen.

Das Kind lernt mit und von anderen Kindern:

Die besten Lernpartner sind andere Kinder. In der Spielgruppe lernt das Kind seinen Platz in einer Gruppe zu finden, eigene Ansichten zu vertreten und andere zu akzeptieren.

Die Spielgruppenleiterin begleitet den Entwicklungsprozess der Gruppe und unterstützt Beziehungen bewusst, aufmerksam und gleichzeitig zurückhaltend. Sie bietet so ein Übungsfeld für die Integration und das Leben in der Gemeinschaft.

Das Kind entdeckt seine Stärken:

In der Spielgruppe entdeckt das Kind die eigenen Ressourcen: seinen Selbstwert, seine Autonomie und seine emotionalen und sozialen Kompetenzen. Die vorbereitete Umgebung und der Kontakt zu anderen Kindern sind ein ideales Übungsumfeld.

Die Spielgruppenleiterin handelt nach dem Leitsatz von Maria Montessori: „ Hilf mir, es selbst zu tun“. Sie hält sich zurück und leistet Hilfe zur Selbsthilfe. Sie vertraut den Kindern und überträgt ihnen altersgemässe Verantwortung.

Das Kind teilt sich mit:

In der Spielgruppe entwickeln die Kinder ihre Sprachkompetenz spielerisch weiter. Ihre Sprachentwicklung wird im freien Spiel, bei ungezwungenen Gesprächen, bei Geschichten erzählen, beim Singen und Versen aufsagen angeregt und unterstützt.

Die Spielgruppenleiterin ist ein sprachliches Vorbild, sie wendet die gewaltfreie Kommunikation an, hört aktiv zu und berücksichtigt auch die Nonverbale Kommunikation.

Die Kooperation von Spielgruppe und Eltern ist zentral und wirkt sich positiv auf die Entwicklung des Kindes aus. Die partnerschaftliche Beziehung basiert auf Vertrauen, Respekt und einer offenen Kommunikation.



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